Veranstaltungsprogramm

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Sitzungsübersicht
Ort: V 7.04
98 Plätze
Datum: Donnerstag, 18.05.2023
15:15 - 16:45AK04: Talententwicklungsumgebung im Nachwuchsleistungssport: Assessment, Analysen, Intervention
Ort: V 7.04
Chair der Sitzung: Dorothee Alfermann, Universität Leipzig
Chair der Sitzung: Babett Lobinger, DSHS Köln
Diskutant*in: Dorothee Alfermann, Universität Leipzig
 

Talententwicklungsumgebung im Nachwuchsleistungssport: Assessment, Analysen, Intervention

Chair(s): Dorothee Alfermann (Universität Leipzig, Deutschland), Babett Lobinger (Deutsche Sporthochschule Köln)

Diskutant*in(nen): Dorothee Alfermann (Universität Leipzig)

Talententwicklung (TE) ist als komplexer und dynamischer Prozess zu verstehen, der darauf hinauslaufen soll, exzellente Leistungen hervorzubringen. Dieser Prozess beeinflusst die Entwicklung von Sportlerinnen und Sportlern auf mehrdimensionale Weise mit dem letztendlichen Ziel ihr Potenzial zu maximieren. In unterschiedlichen TE-Ansätzen werden verschiedene Einflussquellen aufgeführt. Der Fokus der jeweiligen Modelle liegt zum Beispiel auf den frühen Jahren der Kompetenzentwicklung durch Training, auf Athlet:innenvariablen wie Motivation und Physiologie und/oder auf sozialen Einflüssen, insbesondere Trainer:innen, Eltern und Vereinen. Der Ansatz der Talententwicklungsumgebung (TDE) betont sowohl die individuellen Merkmale und Veränderungen der Person wie auch die systematische und auf die Person zugeschnittene Förderung durch die Umgebung (Talentumfeld). TDE bedeutet in dem Zusammenhang, dass es darum geht ein angemessene Umfeld zu schaffen, in der junge Athleten und Athletinnen ihr sportliches Potential bestmöglich entfalten können. Optimale Talententwicklung hin zur Exzellenz beruht somit darauf, dass ein Individuum zum einen besondere Begabungen und personale Merkmale einbringt, die zum anderen in der Interaktion mit der physischen und sozialen Umwelt weiterentwickelt, gefördert und optimiert werden können. Die bisherige Forschung zur TDE wird im Wesentlichen von zwei Ansätzen bestimmt, nämlich zum einen vom qualitativen Ansatz der skandinavischen Forschungsgruppe um Kristoffer Henriksen, die durch Beobachtungs- und Interviewverfahren acht optimale systemische Umgebungsbedingungen der Talententwicklung aufzeigen konnten (zsf. Henriksen & Stambulova, 2017). Zum anderen ist der quantitative Ansatz der Arbeitsgruppe um Russell Martindale zu nennen, der von ursprünglich sieben und inzwischen fünf Dimensionen einer optimalen TDE ausgeht und ihre Messung per standardisierten Skalen (TDEQ) vornimmt (Li et al., 2015). Im Forschungssymposium werden beide Ansätze zunächst kurz vorgestellt, ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede diskutiert sowie funktionale und dysfunktionale Einflüsse der TDE aufgezeigt (Vortrag 1). Anschließend werden Ergebnisse des TDEQ mit deutschen Stichproben des Nachwuchsleistungssports berichtet (Vorträge 1 und 2). Die Vorträge 3 und 4 nehmen Analysen von TDEs im Nachwuchsfußball (männlich) mithilfe von qualitativen Daten vor. In der abschließenden Diskussion wird auf Forschungsdesiderata eingegangen und auf notwendige psychologisch fundierte Interventionsansätze zur Optimierung der TDE im Nachwuchsleistungssport und daraus resultierend der Talententwicklung von Athletinnen und Athleten.

 

Beiträge des Arbeitskreises

 

Talententwicklungsumgebung : Assessment mit dem Talent Development Environment Questionnaire (TDEQ-5)

Babett Lobinger1, Dorothee Alfermann2
1Deutsche Sporthochschule Köln, 2Universität Leipzig

Die Qualität des Umfelds für die Talententwicklung und die Art und Weise, wie es junge Athletinnen und Athleten unterstützt, wurde bereits als ein wichtiger Erfolgsfaktor identifiziert. Dennoch mangelt es in der psychologischen Talentbewertung an standardisierten Instrumenten, die sich mit Umweltaspekten befassen. Die bisher bekannten Ansätze stammen zum einen aus dem Arbeitskreis um Kristoffer Henriksen, der mittels Fallstudien optimale Talentumgebungen analysiert und auf acht systemisch relevante Dimensionen verweist. Zum anderen werden von der Arbeitsgruppe um Russell Martindale quantitative Skalen vorgelegt, die in der jüngsten Fassung von fünf relevanten Dimensionen ausgehen. Dabei handelt es sich um den Talent Development Environment Questionnaire (TDEQ - Martindale et al., 2010). Neben einem Vergleich beider Ansätze beschäftigt sich der vorliegende Beitrag mit der deutschsprachigen Fassung des TDEQ. Der TDEQ wurde bisher zwar in mehrere Sprachen übersetzt, jedoch nicht ins Deutsche. Im Rahmen unserer Studie wurde der 25 Items umfassende Fünf-Faktoren-Fragebogen TDEQ-5 (Li et al., 2015) systematisch vorwärts und rückwärts übersetzt und von 276 deutschen jugendlichen Sportlerinnen und Sportlern aus verschiedenen Sportarten im Alter zwischen 13 und 21 Jahren (M = 16,01; SD = 2,1) beantwortet. Darüber hinaus füllten 63 dieser Befragten sowohl den deutschen als auch den englischen TDEQ-5 aus, um die Qualität der Übersetzung zu überprüfen. Die konfirmatorische Faktorenanalyse ergab, dass die Fünf-Faktoren-Struktur gemäß dem Verhältnis von Chi-Quadrat zu Freiheitsgraden (1,9), dem mittleren root mean square error of approximation (RMSEA = .058), und dem standardisierten mittleren quadratischen Fehler (.061) akzeptabel war. Der vergleichende Anpassungsindex (CFI) von .88 lag leicht unter dem Grenzwert von .90. Die Reliabilität der TDEQ-5-Faktoren wurde als mäßig bis zufriedenstellend eingestuft (α = .62 bis .75). Aus den Ergebnissen lässt sich schließen, dass der deutsche TDEQ-5 ein geeignetes Instrument für den Einsatz in der Forschung und in der Praxis zu sein scheint, jedoch noch weiterer Analysen bedarf. Insbesondere sollte künftige Forschung die Konstruktvalidität und ökologische Validität des deutschen TDEQ-5 weiter testen und in der sportpsychologischen Praxis das Instrument nutzen, um angewandte Interventionen in Talententwicklungsumgebungen zu testen und voranzutreiben.

 

Der Einfluss des Talentumfelds auf die holistische Entwicklung von Athlet:innen: Eine Querschnittsstudie im deutschen Nachwuchsleistungssport

Svenja Wachsmuth, Luca-Lars Hauser, Oliver Höner
Universität Tübingen

Die erfolgreiche Entwicklung von Talenten im Sport hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab, darunter dem Umfeld, in welchem junge Athlet:innen heranwachsen. Basierend auf den konzeptionellen Ansätzen der Forschungsgruppen um Henriksen et al. (2010) und Martindale et al. (2005) entwickelte sich eine breite Forschungslandschaft, in welcher Talentumfelder im Sport aus einer ganzheitlichen und integrativen Perspektive betrachtet werden. Aus den bis dato existierenden Studien lassen sich wichtige Erkenntnisse dahingehend ableiten, welche Faktoren des sportlichen und außersportlichen Umfelds eine erfolgreiche Entwicklung - im Sinne eines gelungenen Karriereübergangs - junger Athlet:innen fördern (z.B. langfristige Zielausrichtung, positive Beziehungen, psychologische Sicherheit; Hauser et al., 2022). Jedoch gilt es zu hinterfragen, inwieweit sportlicher Erfolg bzw. ein gemeisterter Übergang vom Junioren- in den Seniorenbereich hinreichende Kriterien für ein erfolgreiches Talentumfeld sein können, oder ob angesichts einer Reihe kritischer Berichte hinsichtlich der Entwicklungsbedingungen im Leistungssport (z.B. Grey-Thompsen, 2017; White Report, 2022) nicht auch die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden sowie die persönliche Entwicklung heranwachsender Athlet:innen zentrale Anliegen der Talententwicklung sein sollten (i.S. holistischer Talententwicklung; z.B. Feddersen et al., 2021; Hauser et al., 2022). Anstatt einer rein sportlichen Betrachtung zielt die aktuelle Studie entsprechend darauf ab, (1) den Einfluss des Talentumfeldes auf die holistische Entwicklung deutscher Nachwuchsathlet:innen zu untersuchen. Zudem soll überprüft werden, (2) welche Mechanismen mögliche Effekte des Talentumfelds mediieren. Hierzu wurde eine Online-Umfrage im deutschen Nachwuchsleistungssport durchgeführt, die neben zentralen Faktoren des Talentumfeldes (TDEQ-5; Li et al., 2015; Alfermann et al., 2022) auch das motivationale Klima (EMDCQ-D; Ohlert, 2018), die psychologische Sicherheit (PS-C; Fischer & Hüttermann, 2020), das Wohlbefinden (WHO-5; Brähler et al., 2007), Lebenskompetenzen (LSSS; Cronin & Allen, 2017) sowie die persönliche Leistungszufriedenheit (ASQ; Harenberg et al., 2013) umfasste und an welcher insgesamt 345 Athlet:innen teilnahmen (Mage = 16.09; 180 weiblich, 165 männlich). Wie angenommen, ergab sich ein positiver Zusammenhang der Umfeldfaktoren, des bestärkenden motivationalen Klimas, der psychologischen Sicherheit sowie der Entwicklungsvariablen (r = .20 bis r = .64). Die berechneten Strukturgleichungsmodelle zeigten des Weiteren, dass insbesondere ein langfristiger Entwicklungsfokus, eine effektive Trainer:in-Athlet:in Kommunikation und ein kohärentes soziales Netzwerk die Leistungszufriedenheit, das Wohlbefinden und die Entwicklung von Lebenskompetenzen positiv vorhersagten (Ziel 1). Vermittelnde Effekte des motivationalen Klimas beziehungsweise der psychologischen Sicherheit konnten hingegen nicht belegt werden (Ziel 2). Auch wenn die zugrundliegenden Mechanismen weiter untersucht werden sollten, liefern die Ergebnisse der aktuellen Studie dennoch eine erste Indikation für die Bedeutung des Talentumfeldes für die holistische Entwicklung von Nachwuchsathlet:innen im deutschen Leistungssport.

 

Einflussfaktoren auf den Karriereübergang vom Jugend- in den Erwachsenenfußball aus Sicht deutscher Topspieler – Ergebnisse einer Interviewstudie

Niklas Wilk-Marten1, Florian Tüschen2, Marc Dieterich3, Babett Lobinger2
1Deutsche Fußball Liga, 2Deutsche Sporthochschule Köln, 3Deutscher Fußball-Bund

Nicht nur in England (Swainston, Wilson & Jones, 2021) auch im deutschen Profifußball wird die Forderung nach mehr „home-grown“ Spielern lauter. Besonders für die Nationalmannschaften und den DFB gilt es daher, förderliche und hinderliche Faktoren im Talentumfeld und Fördersystem zu identifizieren (Drew et al., 2019; Hauser et al, 2022), um die Talente bestmöglich unterstützen zu können. Der Übergang von der Jugend- in den Seniorenbereich gilt als schwierige Phase in der leistungssportlichen Karriere (Wyllemann & Rosier, 2016) dennoch lassen sich speziell für den deutschen Fußball bislang kaum Studien zum Übergangsbereich finden.

Im Rahmen eines vom DFB geförderten Forschungsprojektes wurden daher insgesamt 19 Interviews mit ehemaligen U-15 Nationalspielern der Jahrgänge 1996 und 1997 geführt, um vor allem die Perspektive der Spieler zum Thema zu erheben. Dabei wurden über den DFB Spieler aus drei Zielgruppen rekrutiert: Gruppe 1: 1.Liga (Bundesliga oder vergleichbares Leistungsniveau im Ausland), Gruppe 2: 2. und 3. Liga und Gruppe 3: maximal Amateurlevel. Der aktuelle Beitrag stellt die Ergebnisse der halbstandardisierten Interviews mit den sieben Spielern der Gruppe 1 dar, die den Übergang rückblickend erfolgreich bewältigt haben. Der Interviewleitfaden basiert auf den Ansätzen von Henriksen et al. (2010) und Larsen et al. (2013) und umfasst insgesamt fünf inhaltliche Bereiche: Vereinsstruktur; Vereins- und Verbandsmaßnahmen; wahrgenommene sportliche Unterstützung im Verein; soziale Unterstützung im Verein; soziales und privates Umfeld. Der Leitfaden wurde durch Experten diskursiv validiert (vgl. Wilk-Marten, 2022) und erprobt. Die Interviews wurden als Online-Interviews geführt, Probandenaufklärung und Einverständnis erfolgten als Online-Fragebogen zu Beginn des Interviews.

Die durchschnittliche Dauer der Interviews betrug 74 Minuten. Die Interviews wurden mit Hilfe eines Spracherkennungsprogramms vollständig transkribiert und gemäß der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2014) ausgewertet.

Als förderliche Faktoren im Übergangsbereich konnten beispielsweise vereinsinterne Ausbildungskonzepte zur Talentförderung sowie das Angebot einer U23 identifiziert werden. Klare Kommunikationswege und Ansprechpartner sowie individuelles Feedback wurden ebenfalls als hilfreich beschrieben. Als kritisch wurden dagegen der wahrgenommene Leistungsdruck und die Abhängigkeit von Entscheidungen des jeweiligen Cheftrainers der Profimannschaft gesehen. Ein zentrales Thema war zudem die Duale Karriere, d. h. die Vereinbarkeit von Profifußball und schulischer Ausbildung. Überwiegend zufrieden zeigten sich die Spieler mit der sozialen Unterstützung durch den Freundes- und Familienkreis.

Der Beitrag geht kritisch auf die Ergebnisse ein, ordnet sie in die bestehende Forschung ein und diskutiert vor allem praktische Implikationen von Seiten der Vereine und Verbände zur Unterstützung der Jugendspieler im Übergang.

 

You´ve got a friend in me (?): Soziale Unterstützung innerhalb der Leistungszentren des deutschen Fußballs

Fee Gierens1, Svenja Wachsmuth1, S.A. Wolf2, Marc Dieterich3, Hans Dieter Hermann4, Oliver Höner1
1Universität Tübingen, 2Florida State University, 3Deutscher Fußball-Bund, 4Coaching Competence Cooperation-Network

Leistungssport ist ein Bereich unserer Gesellschaft, in dem sich die Bereitstellung und Annahme von sozialer Unterstützung aufgrund vermehrter Anforderungen und Stressoren als zentral darstellt (Poucher et al., 2021). Insbesondere die Leistungszentren deutscher Fußballbundesliga-Vereine sind aufgrund ihrer Mitarbeitenden verschiedenster Professionen und des hohen Anspruchs an ein Ergebnis prädestiniert dafür, dass sich Menschen gegenseitig unterstützen können (Ford et al., 2020). Dies ist im speziellen unter einer systemischen Perspektive relevant, da die Gestaltung des Talententwicklungsumfeldes von Sportler:innen ihr Wohlbefinden sowie ihren persönlichen und sportlichen Werdegang beeinflussen (Hauser et al., 2022). Um dabei einen nachhaltigen Erfolg zu begünstigen, sollten gleichwohl Sportler:innen als auch Umfeld-gestaltende Stakeholder wie Leitungspersonen und Trainer:innen betrachtet werden (Mills et al., 2014). Hinsichtlich der theoretischen Fundierung erwies es sich lange als Herausforderung, eine einheitliche Konzeptualisierung und Definition von sozialer Unterstützung zu finden (Freeman et al., 2011; Kienle et al., 2006). Um einen Beitrag hierzu zu leisten, soll innerhalb dieser Studie die im Leistungssport zunehmend etablierte Konzeptualisierung von sozialer Unterstützung nach Rees und Hardy (2000) im Nachwuchsfußball überprüft und auf Umfeld-gestaltende Stakeholder erweitert werden. Demgemäß wird soziale Unterstützung als multidimensionales Konstrukt verstanden und nach ihren Unterformen (emotional, informationell, tatkräftig, selbstwertsteigernd) unterschieden. In Anbetracht des gegebenen Unterstützungspotentials wird darauf aufbauend exploriert, inwieweit jeweilige Unterstützungsformen wahrgenommen werden. Da eine förderliche Auswirkung der existierenden Unterstützung nicht selbstverständlich ist (Hartley et al., 2020), wird abschließend betrachtet, welche Handlungs- sowie Gestaltungsoptionen existieren, in Folge derer Unterstützung innerhalb von Leistungszentren floriert oder depriviert. Hierfür wurden semi-strukturierte Einzel-Interviews mit Leitungspersonen und Trainern sowie Fokus-Gruppen-Interviews mit Spielern aus acht deutschen Leistungszentren (n=49; Interviewlänge M = 91,73 Minuten) geführt. Die Daten unterliefen einer gerichteten Inhaltsanalyse (Hsieh & Shannon, 2005) auf Basis der Einteilung nach Rees und Hardy (2000). Ergebnisse liefern einen Einblick in die aktuelle Unterstützungskultur deutscher Fußball-Leistungszentren. Sowohl Spieler als auch Trainer und Leitungspersonen berichteten grundsätzlich davon, alle Unterstützungsformen wahrzunehmen. Die Ausprägung der Wahrnehmung gestaltete sich eher moderat und nahm mit Anstieg der Hierarchie-Ebenen ab. Zudem wurden verschiedene Unterstützungsformen unterschiedlich oft als hilfreich benannt. Schließlich zeigten sich erste Wege, um Unterstützung zu fördern. Stakeholder aller Ebenen über zu Verfügung stehende Möglichkeiten zu informieren und die Wahrnehmung von Unterstützung als höchste Gemeinschaftsleistung statt als Selbstverständlichkeit zu kommunizieren, wäre hierauf aufbauend ein zu verfolgender Ansatz (Hartley et al., 2020; Norris et al. 2022). Zudem verspräche es einen Mehrgewinn, den Zugang zu diesen Unterstützungsquellen zu stärken (Poucher et al., 2021).

 

Datum: Freitag, 19.05.2023
12:45 - 14:00Produktpräsentationen (2x30min): BrainProducts GmbH & Movisens GmbH
Ort: V 7.04
MES Forschungssysteme GmbH
Titel: Neuroimaging zum Mitnehmen: Kompakte, drahtlose und tragbare Neuroimaging-Modalitäten
Referent: Baris Yesilyurt

Movisens
Titel: Ambulantes Assessment und Experience Sampling : Möglichkeiten der mobilen Erfassung und für „Just in Time Adaptive Interventions“
Referent: Stefan Hey
14:30 - 15:30AK17: Motor and cognitive development in and through sports
Ort: V 7.04
Chair der Sitzung: Lisa Musculus, German Sport University Cologne, Germany
Chair der Sitzung: Dennis Dreiskämper, WWU Münster
 

Motor and cognitive development in and through sports

Chair(s): Lisa Musculus (German Sport University Cologne, Germany, Deutschland), Dennis Dreiskämper (University of Münster, Germany)

Developmental questions are inherent to the field of sport and exercise in general and research in sport and exercise psychology in particular. When do specific motor and/or cognitive skills develop? How do those skills and their development differ between age and expertise groups? When and how can they best be trained? And how do they influence physical activity behavior and sport performance? These are a few of the relevant development questions athletes, coaches, teachers and researchers alike are interested in and strive to answer (scientifically).

In this symposium, three talks will be presented targeting motor and psychological (Henning et al.) as well as motor-cognitive (Musculus et al.; Schäfer et al.) development. In the talks, the development of children (Henning et al.; Musculus et al.), adolescents (Schäfer et al.), and adults (Musculus et al.; Schäfer et al.) will be looked at.

First, Henning et al. will present the results of a six-year longitudinal cohort study on the development of motor performance and the physical self-concept in children during primary school focusing on the stability of the constructs (i.e., self-concept, motor skills, physical fitness) and their reciprocal relationships across time.

Second, Musculus et al. will share insights into the relation between general cognitive and sport-specific embodied planning in climbing and portray the development of both by comparing two groups of children and young adults.

Third, Schäfer et al. will show two studies comparing cognitive-motor dual-task performance between adolescent and young adult rowers as well as between two Taekwondo skill groups.

In detail, each talk discusses original data in light of the respective state-of-the-art and emphasizes the added value of the findings for the research field. In the end, we aim to broaden the scope beyond individual studies and open the overall discussion to highlight potential future directions. We, thereby, hope to inspire systematic research programs for developmental sport psychology in the future.

 

Beiträge des Arbeitskreises

 

Development of Motor Performance and Physical Self-Concept across Primary School Age – A Six-Year Study

Lena Henning, Hannah Pauly, Maike Tietjens, Bernd Strauß, Dennis Dreiskämper
University of Münster, Germany

From a sport and exercise psychology and developmental psychology perspective, motor performance (actual motor competencies and physical fitness) and physical self-concept (perceived motor competence and perceived physical fitness) are important predictors of physical activity in primary school children (Stodden et al., 2008). Throughout the last years, the relationship between actual and perceived motor competence (e.g., De Meester et al., 2020), as well as physical fitness and physical fitness self-concept (e.g., Dreiskämper et al., 2020), have been investigated, but separate and mostly cross-sectional. This is the first study that investigates the effects between motor competencies, physical fitness, perceived motor competencies, and perceived physical fitness across primary school age together in one study, including data over a six-year period. The aim of this study is fourfold. First, the stability of motor performance and physical self-concept is investigated. Second, reciprocal effects between factors are examined. Third, differences in the development of motor performance and self-concept domains are analyzed. Fourth, differences in the effects according to grade are investigated.

Over a six-year period, motor performance (FitnessGram and TGMD-3; Welk et al., 2011; Ulrich et al., 2017) and physical self-concept (PSK-K and WMK-K; Dreiskämper et al., 2015; 2018) were measured in first to fourth-grade children once a year (N = 1003; M = 8.01 years; SD = .93). Path models in a cross-lagged design were performed to investigate the relationships between motor performance and physical self-concept in three groups (group1: first to second graders; group 2: second to third graders; group 3: third to fourth graders; 1588 pathways in total).

Results indicate that one model including motor competencies, physical fitness, and their associated self-concepts does not fit the data well. Thus, in this age group, the two constructs may not be as closely related as assumed. Separate models for both motor performance domains were calculated. Fitness (beta = .61-.67) appears to be more stable than motor competencies (beta = .16-.37) over one year in all groups. Stability of physical fitness self-concept develops from third to fourth grade (beta group 2 = .37; beta group 3 = .60), whereas the stability of perceived motor competence increases slightly from first to fourth grade (beta = .46-.56). Finally, results show weak to moderate reciprocal effects between motor performance and physical self-concept. Fitness might be the more stable, but also more abstract construct and, thus, more difficult for children to grasp. Stability of physical fitness perceptions might develop with cognitive maturity from approx. the third grade onwards. Implications for future studies and practical implications will be derived.

 

Relation and development of sport-specific embodied planning and general cognitive planning in children and adults

Lisa Musculus1, Laura Juppen1, Azzurra Ruggeri2, Markus Raab3
1German Sport University Cologne, Germany, 2Max-Planck-Institute for Human Development; TUM Munich, Germany; Technical University Munich, Germany, 3German Sport University Cologne, Germany; London South Bank University, Great Britain

In everyday life and sports, people of all ages have to plan actions to act in a goal-directed manner. Under the umbrella of embodied cognition, the interaction between cognitive and motor decision-making and planning processes have come to the attention of research in sport psychology (e.g., Hinz et al., 2022; Musculus et al., 2021). One of the reasons research now focuses more on the interaction of motor and cognitive processes is that those processes are often intertwined in every day and especially sports actions (e.g., Hinz et al., 2022; Raab, 2017). This research line focuses on the interaction between motor and cognitive planning in climbing by taking a developmental embodied cognition perspective (Musculus et al., 2021). In this study, we aim to better understand the development of climbing-specific embodied planning 1) by relating it to general cognitive planning and 2) by comparing children of different age groups and adults.

For this cross-sectional study, a total of N = 147 was tested, falling into three age groups: younger children (6-8 year-olds, n = 39), older children (9-12 year-olds, n = 52), and young adults (18-40 years, n = 56). The data stems from a large-scale training study (pre-registration: https://doi.org/10.17605/OSF.IO/YVZ8J) and the baseline assessments of climbing-specific embodied planning (EP) and general cognitive planning (GP) were analyzed. Climbing-specific embodied planning was measured using an interactive climbing wall with touch-sensitive holds capturing times at ms accuracy (Musculus et al., 2021). General cognitive planning was measured using a standardized task, the Tower-of-London (Shallice, 1982; Injoque-Ricle & Burin, 2008).

The data was analyzed in R using correlational analyses to depict the relation between climbing-specific embodied planning (initial planning time, number of holds, total time) and general planning (initial planning time, number of steps, total time) variables and a one-factorial MANOVA to examine differences between the three age-groups. The correlational pattern depicted substantial relations between climbing-specific embodied and general planning variables (all r > .32, p < .001). The MANOVA revealed a significant multivariate main effect of age group (F(1, 6) = 30.14, p <. 001, eta² = 0.61 with CI [0.51; 1.00]). Between age groups, significant univariate differences in climbing-specific (except initial planning time; d = .20 to .33) and all general-planning variables (d = .07 to .53) emerged: In both tasks, older compared to younger children became faster. Further, adults needed fewer planning steps and were faster in the general planning task than both groups of children. In the embodied planning task, adults were faster than the younger children but not than the older children.

Overall, the correlational pattern indicates construct validity for climbing-specific embodied planning while the corresponding age differences reveal somewhat differential developmental trends. These developmental trends will be discussed in more detail considering the state-of-the-art on planning research.

 

Mutual interference between memory encoding and motor skills: The influence motor expertise and age

Sabine Schaefer, Annalena Monz, Kathrin Morbe, Markus Klein
Saarland University, Germany

In cognitive-motor dual-task situations, performance decrements are influenced by the attentional requirements of each task. Well-learned motor skills should be automatized, leading to less interference (Fitts & Posner, 1967; Furley et al., 2015; Schaefer & Scornaienchi, 2019). In addition to expertise, advanced adult age may lead to a higher need for cognitive control in previously automatized motor tasks, resulting in higher dual-task costs (Schaefer, 2014). In order to disentangle to influence of age and sports expertise, we present two studies combining an episodic memory encoding task (Method of Loci; learning word lists with mental imagery) with well-practiced motor tasks in athletes of different ages and different expertise levels. Study 1 asked 40 rowers (early teenagers to middle adulthood) to row on ergometers with slow or fast speeds. Rowing speeds were calibrated individually for each athlete. In study 2, Taekwondo athletes (n = 37) of different skill levels (yellow to black belt, no differences in age) performed a well-practiced sequence of martial arts movements (To-San-Hyong or Taeguk sam jang). Taekwondo performances (technique and presentation) were judged by expert raters. For both studies, participants performed each task under single- and dual-task conditions.

Performing the motor task during encoding led to pronounced performance reductions in memory in both studies, with costs of up to 80 %. Cognitive costs were even larger when rowing with the fast as compared to the slow speed in study 1, and this was true in each age group, as shown in paired sample t-tests (teens 1: t(9) = 5.18, p < .001; teens 2: t(9) = 4.89, p < .001; young adults: t(9) = 3.19, p = .005; middle-aged adults: t(9) = 2.72, p = .012). Both studies also revealed decrements in motor performances under dual-task conditions: Rowing became slower and more irregular (study 1; main effect of dual-tasking in the ANOVA on rowing speed, F(1, 36) = 217.93; p < .001), and the quality of the Taekwondo performance was reduced (study 2, main effect of dual-tasking on presentation, F(1, 34) = 63.91; p < .001).

Although higher-level athletes outperformed others in the motor skill under single-task conditions, proportional dual-task costs were similar across skill levels and age groups for most domains. Even elite young adult rowers and black belt athletes in Taekwondo showed dual-task costs in cognition and motor performance. This indicates that well-practiced motor tasks in rowing and martial arts continue to require cognitive resources.

 

Datum: Samstag, 20.05.2023
9:00 - 10:00AK22: Kognition und Motorik II
Ort: V 7.04
Chair der Sitzung: Florian Loffing, Deutsche Sporthochschule Köln
 

Why blind individuals gesture

Ingo Helmich, Jule Schepmann, Maximilian Augenstein, Sophie Mueller

Deutsche Sporthochschule Köln, Deutschland

Objective: Blind individuals may gesture. However, their nonverbal behavior has also been described as “nervous” or “inappropriate”. We therefore investigated the neuropsychological functions of blind individuals nonverbal hand movements that may be rather related to self-stimulation as a consequence of sensory deprivation than the nonverbal depiction of mental images.

Methods: The (entire) nonverbal hand movement and gestural behavior of 11 right-handed healthy blind individuals, 11 (matched) sighted, and 11 (matched) sighted/blindfolded individuals was analyzed during a standardized interview situation by four independent certified raters employing the Neuropsychological Gesture (NEUROGES) Coding System.

Results: The results show no difference of the overall hand movement activity between blind, sighted, and sighted/blindfolded individuals. Increased position shifts and on body focused hand movements were found in blind individuals when compared to sighted and sighted/blindfolded individuals. Whereas blind individuals present pantomime gestures during an emotional situation sighted individuals increase egocentric deictic and pantomime gestures during the re-narration of an audio story.

Discussion: Blind individuals nonverbal hand movement behavior indicates desynchronization processes during conversation (shifts), increased self-stimulation (on body), and the reduced nonverbal transfer of mental images (pantomime). Thus, blind individuals gesture but for different neuropsychological functions.



Rotational preference and perceived task difficulty in gymnastics

Florian Loffing1, Kim Huesmann2, Jörg Schorer2

1Deutsche Sporthochschule Köln, Deutschland; 2Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Deutschland

Embodiment theories suggest that the way we perceive and interpret our environment and others’ actions embedded therein depends, among others, on our own action capabilities and sensorimotor simulation (Körner et al., 2015). Consequently, a skilled observer who is used to the specific rotational direction in an observed movement should perceive it as easier than an equally or less skilled individual who either does not obtain motor expertise or displays an opposing rotational direction in movement execution. Here, we tested the specificity of the sensorimotor simulation account (cf. Casasanto, 2009) by examining the link between rotational preferences for single gymnastic elements and the perceived difficulty for performing routines with these elements. We hypothesized that routines that run according to the individually preferred rotational direction (ECpref) are considered easier to perform than routines that contain elements that are partially (ECpart) or completely (ECnon-pref) performed against the individually preferred rotational direction (ECpref > ECpart > ECnon-pref). We tested this through an online study with N = 370 participants (age: 15-61 years; sex: 276 female, 89 male, 2 diverse, 3 not indicated; gymnastic experience: 196 with, 174 without). First, they were confronted with images of gymnastic elements (e.g. round-off and stretch jump with full turn) and asked to indicate their rotational preference. Then, they were presented with another set of images showing routines consisting of two (e.g. round-off left followed by stretch jump with full turn left) or three elements (backwards roll between rotational elements) and asked to rate the perceived difficulty of these routines on a scale from 1 (very difficult) to 10 (very easy) or to indicate that they cannot provide a rating. One-factorial repeated-measures ANOVA, conducted separately for 2-element and 3-element routines, revealed that mean ratings gradually decreased from the ECpref over ECpart to ECnon-pref conditions with same effect size magnitudes (2- and 3-elements: η²p = .19, 90% CI [.16, .22]). Exploratory analysis further revealed that this pattern was more pronounced in participants with gymnastic experience (2-elements: η²p = .26, 90% CI [.21, .31]; 3-elements: η²p = .27, 90% CI [.22, .32]) than in those without (2-elements: η²p = .13, 90% CI [.08, .17]; 3-elements: η²p = .10, 90% CI [.06, .14]). Collectively, our findings are interpreted in favour of the assumption of specificity in sensorimotor simulation underlying movement assessment. Potential practical implications as well as study limitations (e.g. use of images instead of videos) will be discussed.



Optimal brain states for flexible motor performance: predicting motor flexibility via EEG

Jakob Kaiser, Simone Schütz-Bosbach

Ludwig-Maximilians-University Munich, Deutschland

Motor performance is often impeded when we fail to flexibly react to unexpected changes in our environment. Mental preparation for potential changes can increase our ability to flexibly react in unexpected situations. We investigated how the brain optimally prepares for potential action-relevant changes in the environment. Thirty-two participants performed a speeded motor response task where a repetitive motor action occasionally had to be replaced by an alternative response (Go/Change-Go task). On each trial, a predictive cue indicated the likelihood that a change in motor behaviour might be necessary. We measured neural reactivity via electroencephalography (EEG) during the preparatory pre-response phase of each trial. This allowed us to compare neural reactivity during the preparation for successful versus failed attempts to flexibly adjust one’s behaviour. We focussed our analysis on important neural correlates of executive control (specifically neural oscillations in the theta range, 4 – 7 Hz) and attentional processing (specifically oscillations in the alpha range, 8 – 14 Hz). Results indicate that the preparation for successful compared to failed motor adjustments were marked by significantly higher theta power on the frontal cortex, but significantly lower alpha power on the posterior cortex. In addition, during successful motor adjustments, higher frontal theta power and lower posterior alpha power predicted faster changes in motor behaviour. Our study suggests that frontal theta power increases and posterior alpha power decreases are markers of optimal preparation for efficient and flexible motor reactions. We will discuss the potential underlying cognitive and neural mechanisms related to this pattern, as well as its generalizability to other task contexts. Being able to identify brain states that predict successful adaptation of motor behaviour will be an important step in identifying how to best prepare for challenging motor tasks.



Individual motor processes’ disruptive effects on verbal and spatial working memory

Christoph Schütz1,2, Marleen Kernebeck1

1Universität Bielefeld, Deutschland; 2Universität Osnabrück, Deutschland

Movement information has to be transiently stored in working memory (WM) before it is converted to a motor program (Ohbayashi et al., 2003). The multicomponent model of WM (Baddeley, 2001) proposes two distinct, domain-specific stores: the visuospatial sketchpad for visual/spatial and the phonological loop for verbal information. Motor processes are commonly attributed to the spatial store, as movement execution has a larger disruptive effect (proxy for shared resources) on spatial than on verbal WM (Lawrence et al., 2004, Spiegel et al., 2013). To date, disruptive effects of motor planning and plan retention have only been measured in combination with execution. In the current study, we sought to disentangle individual processes’ disruptive effects on spatial and verbal WM.

To this end, we asked 21 participants (age 24.4 ± 2.8 (SD) years, 13 male) to execute a reaching task and a concurrent verbal (memorizing a string of letters) or spatial (memorizing symbols in a spatial matrix) WM task. For the reaching task, we used different combinations of motor planning, retention, and execution. Verbal/spatial recall performance was measured as the dependent variable. We calculated a generalized linear mixed model (GLMM) on the number of recalled items, with WM domain and each individual motor process as a factor. If a motor process required resources in WM, we expected a main effect of its associated factor. If the process was domain-specific, we expected an interaction of its associated factor with WM domain.

Results showed significant main effects of retention, z = -3.764, p < .001, R2β* = .017, planning, z = -4.678, p < .001, R2β* = .026, and execution, z = -5.352, p < .001, R2β* = .030, indicating that each of these processes on its own reduced the recall performance. We found a significant interaction with WM domain for planning, z = 2.133, p = .033, R2β* = .005, and execution, z = 2.576, p = .001, R2β* = .008 (reflecting a larger disruptive effect on spatial than on verbal WM), but not for retention.

Our findings indicate that each individual motor process requires resources in WM. However, only motor planning and execution are domain-specific processes closely linked to spatial WM, whereas retention appears to be non-domain specific. This pattern of results is consistent with the idea that access and manipulation of motor information are the source of conflict between motor processes and spatial WM, while mere retention of information is not.

 
10:30 - 11:30AK26: Schlaf
Ort: V 7.04
Chair der Sitzung: Dennis Redlich, Deutsche Sporthochschule Köln
 

The effect of total sleep deprivation on executive functions in athletes

Dennis Redlich

Psychologisches Institut, Deutsche Sporthochschule Köln, Deutschland

For athletes to perform at their best in sporting competitions, it is essential to reach an optimal competitive state (Lazarus, 2000). Athletes` sleep might be one aspect worth considering for an optimal competitive state since it plays a crucial role in their competition preparation and recovery strategy (Halson, 2013). It is, thus, not surprising that the quality and quantity of athletes` sleep influences their competitive performance (Bonnar et al., 2018). At the same time, recent reviews indicate that cognitive functions play a crucial role in competitive performance (Scharfen & Memmert, 2019). Especially executive functions seem to be able to explain athletic performance compared to basic cognitive functions (Kalén et al., 2021). However, research examining the influence of sleep deprivation on executive function in athletes has so far been neglected. Thus, we investigate the effect of total sleep deprivation on the executive functions of athletes in a cross-over design. Currently, we´re testing 52 athletes who will be sleep deprived for 24 hours. In order to examine the change in inhibition, cognitive flexibility, and working memory capacity, as executive functions, the athletes will perform a peripheral Stroop task, a cognitive flexibility puzzle, and a Corsi block-tapping task, respectively, the morning before and after sleep deprivation. Furthermore, we´ll control for individual recovery and stress, actual mood, as well as subjective and objective measures of sleep quality and quantity. Based on previous research, we expect a decrease in executive functioning after 24 hours of sleep deprivation, compared to the control measures after a habitual night of sleep. Furthermore, we assume that these differences will be more pronounced in athletes with high levels of perceived stress (Shields et al., 2016). Our findings will be presented and discussed regarding potential indications of how sleep deprivation affects athletic performance.


Der Einfluss von Trainingscharakteristika auf die Schlafarchitektur von jugendlichen Elite-Leistungssportlern

Patricia Frytz1,2, Dominik Heib2, Kerstin Hödlmoser2

1Universität Leipzig, Deutschland; 2Universität Salzburg, Österreich

Aufgrund der hohen körperlichen und mentalen Belastungen durch intensive Trainingseinheiten, Wettkämpfe und ständig hohe Leistungsanforderungen ist der Bedarf an ausreichender Erholungszeit für Leistungssportler:innen besonders hoch (Walsh et al., 2021). Dabei spielt nicht nur die Schlafdauer eine wichtige Rolle, sondern auch eine angemessene Verteilung der Schlafstadien über die Nacht (Carskadon & Dement, 2010). Während körperliche Aktivität am Tag generell schlaffördernd wirkt und eine längere Aktivitätsdauer am Tag mit kürzeren Einschlaflatenzen, einem höheren Tiefschlafanteil und einer längeren Schlafdauer in Verbindung gebracht wird, können hochintensive Trainingsbelastungen aber im Gegenteil auch zu Schlafdefiziten mit längeren Wachphasen und einem geringeren REM-Schlafanteil führen (Driver & Taylor, 2000; Kredlow et al., 2015; Shapiro et al., 1981). Vorangegangene Studien zum Einfluss von hoher Trainingsintensität auf die Schlafarchitektur zeigten bisher uneindeutige Ergebnisse (Hrozanova et al., 2020; Knufinke et al., 2018). Aus diesem Grund zielt die vorliegende Studie darauf ab, den Einfluss des Trainings auf die subjektive als auch objektive Schlafqualität in einer Kohorte von Elite-Nachwuchssportlern präziser zu untersuchen. Es wurde postuliert, dass neben einer erhöhten wahrgenommenen Trainingsintensität auch eine spätere Trainingsuhrzeit am Tag zu einem fragmentierteren Schlaf, längeren Wachzeiten und veränderter Schlafarchitektur hinsichtlich Tief- und REM-Schlaf führen. Außerdem sollte eine höhere Trainingsanzahl mit einer längeren Schlafdauer, mehr REM- und Tiefschlaf und einer geringeren Einschlaflatenz in der folgenden Nacht einhergehen.

Dafür wurden 53 männliche, jugendliche Elite-Fußballspieler (MAlter = 14.56, SDAlter = 0.68) aus einem U16 (n = 8) und drei U15 Teams (n = 45) über mehrere Nächte (mind. 3 Nächte pro Athlet) getestet. Subjektive Parameter zur Einschätzung der Trainingsintensität und der Schlafqualität wurden mittels täglicher Schlafprotokolle abgefragt, während die objektiven Schlafparameter über Aktigraphen (MotionWatch 8; Cambridge Neurotechnology, Ltd. Actiwatch ©; Cambridge, UK) und EKG-Messgeräte (eMotion FAROS 180°; Biosignals Ltd.; Pioneerinkatu 6 FI_70800 Kuopio, Finnland) erhoben wurden. Die Schlafstadienbestimmung erfolgte über einen Algorithmus, der die Klassifizierung mittels eines künstlichen neuronalen Netzwerkes auf Basis der EKG-Daten vornimmt. Die Messgenauigkeit ist vergleichbar zu Inter-Rater-Reliabilitäten von Expert:innen (Topalidis et al., 2023).

Erste Ergebnisse zeigen, dass eine höhere Trainingsintensität mit längeren Wachzeiten in der folgenden Nacht einhergeht und ein späteres Training eine längere Schlafdauer in der darauffolgenden Nacht bedingt. Außerdem führt eine einzelne Trainingseinheit (ca. 90 min) pro Tag zu einer längeren Schlafdauer und längerem REM-Schlaf als nach einem Ruhetag.

Anhand der Befunde kann die Empfehlung ausgesprochen werden, Athlet:innen gerade nach subjektiv intensiven Trainingstagen und späteren Trainingseinheiten tagsüber eine längere Erholungszeit in der Nacht zu gewährleisten.



Einfluss von Gaming auf Schlaf und Stress

Kristina Klier1, André Alesi2,3, Benedict Herhaus4, Katja Petrowski4, Klara Brixius5, Matthias Wagner1

1Institut für Sportwissenschaft, Universität der Bundeswehr München, Deutschland; 2Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation, Deutsche Sporthochschule Köln, Deutschland; 3Institut für Schlaf und Regeneration GmbH, Deutschland; 4Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Deutschland; 5Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Deutsche Sporthochschule Köln, Deutschland

Basierend auf dem Boom der Games-Branche (Game e.V., 2022) setzt sich auch die Sportwissenschaft vermehrt mit den psychophysischen Anforderungen und Auswirkungen digitaler Spiele auseinander. Eine zentrale Forschungsfrage im Kontext von Bewegung, Spiel, Sport und mentaler Gesundheit bezieht sich auf den Einfluss von intensivem Gaming auf Schlaf und Stress. Zum aktuellen Zeitpunkt liegen nur wenige Evidenzbelege vor, jedoch deuten erste Untersuchungen auf eine verkürzte Schlafdauer, eine verminderte Schlafqualität und ein erhöhtes Stresserleben infolge intensiven Spielens (Kemp et al., 2021; Klier, Seiler, & Wagner, 2022; Lee et al., 2021; Palanichamy et al., 2020; Schmidt et al., 2020). So lassen sich bereits ab 60 Minuten Spieldauer unmittelbar vor dem Zubettgehen negative Auswirkungen bezogen auf die Bettliegezeit, die Schlafdauer sowie allgemein die Einschlaf- und Aufwachphase verzeichnen (Peracchia & Curcio, 2018) Auf Grundlage der Aufzeichnung der Herzfrequenz während des Spielens geben die Autoren zudem zu bedenken, dass die durch eine erhöhte Herzfrequenz und reduzierte Herzfrequenzvariabilität ausgelöste innere Aufgeregtheit (vgl. Arousal im Sport) nicht nur ein akut erhöhtes Stresserleben bedingt, sondern auch das Ein- und Durchschlafen in ähnlichem Maße negativ zu beeinflussen scheint (ebd.). Das Ziel dieser Studie war es daher, zu untersuchen, inwieweit sich intensives Gaming in den Abendstunden auf objektive sowie subjektive Schlaf- und Stressparameter auswirkt.

Hierzu wurden an jeweils zwei aufeinanderfolgenden Abenden/Nächten im Abstand von einer Woche der Schlaf, die Herzfrequenz und Herzratenvariabilität der Teilnehmenden (N = 33 männliche Studierende, 23,00 ± 3,53 Jahre alt) mithilfe eines mobilen EKG-Sensors (Bittum Faros Sensor) und eines Handgelenksaktigraphen (AMI Motionlogger) aufgezeichnet, mehrere Speichelproben (Melatonin und Cortisol) entnommen sowie das subjektive Empfinden erhoben. In randomisierter Reihenfolge wurde an zwei Untersuchungsabenden gegamt („League of Legends“ oder „Counter-Strike: Global Offensive“) während an den anderen beiden Abenden auf digitale Medien und Gaming verzichtet und sich der Dokumentarfilm „Unsere Erde“ Teil 1 + 2 angesehen wurde.

Die erste Auswertung der Daten zeigt eine deutliche Erhöhung der Herzfrequenz und eine Reduktion der Herzratenvariabilität (RMSSD, SDNNi, HF, LF) während des Gaming verglichen mit der Kontrollbedingung. Komplementär dazu gaben die Probanden auch subjektiv eine erhöhte Müdigkeit nach dem Film Schauen an. Dies spricht für eine Aktivierung der ersten Stressachse (Sympathikus) durch das digitale Spielen. Inwieweit dieser sympathische Akuteffekt anhält bzw. die parasympathische Schlafaktivität beeinflusst, gilt es, in der weiteren Analyse der Daten zu klären. Grundsätzlich unterstreichen diese Erkenntnisse den bestehenden Bedarf der Aufarbeitung der Schlaf- und Stressthematik als Grundlage für einen bewussten (i. e. S. gesunden) Umgang mit digitalen Spielzeiten und -verhalten.